Die Vereinigung Tatra Heritage vorbereitet Dokumentarmaterial, interessante Reportagen, künstlerische Fotografien, thematische Grafiken und vieles mehr, was die Marke Tatra betrifft.

Faszination: Tatra 77, den 22. 6. 2014, Prag

In der zweiten Hälfte des Juni nahm unser Verein eine exklusive Einladung zur Vorpremiere des renovierten Wagens Tatra 77 an. Die in die Umgebung des Prager Zentrums DOX versetzte Privatveranstaltung erstaunte weder einmal, noch zweimal, sondern gerade dreimal. Warum nicht?!

In erster Reihe ist der Tatra 77 die Erfüllung eines großen Traums von seinem Besitzer, Ing. Pavel Kasík. Die beinahe zwei Jahrzehnte dauernde Renovierung beanspruchte sicher eine große Sehnsucht, Entschlossenheit, Geduld, Sorgfältigkeit und Handfertigkeit, den gegenüber eine unerhebliche Menge an erhaltenen Wagen, Ersatzteilen, Unterlagen und Erinnerungen stand. Die in jeder Hinsicht anspruchsvolle Rekonstruktion bestätigte, dass der Tatra 77 als ein Automobil gilt, dem nur das Beste passt. Einen Beweis dafür stellen verwendete Materialien und erstklassige Qualität ihrer Bearbeitung dar. Den Wagen in seiner ursprünglichen, vollkommen kompakten und vor allem völlig funktionellen Form zu sehen, das ist eine atemberaubende Erscheinung.

Zweitens ist es nicht weniger wichtig, den Wagen im historischen Kontext zu verstehen. Der Tatra 77 stellte sich zum ersten Mal in der Öffentlichkeit schon im Rahmen des Prager Autosalons im Frühling 1943 vor. Die Nesselsdorfer Marke erlangte hier ein bedeutendes Primat, denn sie bot den Kunden einen serienmäßig hergestellten Wagen mit aerodynamischer Karosserie im Voraus gegenüber den internationalen Konkurrenten. Der Tatra 77 stellt einen Meilenstein dar, der die nordmährische Autofabrik unter die berühmtesten Hersteller der Welt einreihte. Die minimalistische Auffassung ist zeitlos in ihrem ungezwungenen Glanz und es stellt sich die Frage, wie sie seinerzeit wirken musste, wenn sie immer noch bezaubern kann. Die Vollendung des Wagens kann man also als eine würdige Feier des diesjährigen 80. Jahrestags auffassen.

Drittens ist im Kontext der dokumentierten Vergangenheit ersichtlich, dass der Tatra 77 nicht nur als Automobil, sondern auch als Symbol seiner Entstehungszeit wesentlich ist. Im Laufe der Zeit gewann er die Dimension eines Kunststücks, das seinen ursprünglichen Zweck und die durch den Gebrauchswert gegebenen Grenzen weit überschreitet. Die Grundidee, ästhetische Darstellung, Konstruktionslösung, handwerkliche Ausführung bilden harmonisch ein Ganzes, dessen Wert gegenüber der Summe einzelner Elemente unermesslich ist. Der Tatra 77 stellt eine Erinnerung an einzigartige Schaffensphilosophien und ein dauerhaftes Vorzeichen einer besseren Zukunft dar. Es erscheint also kennzeichnend, dass wir ihn im Zentrum für zeitgenössische Kunst trafen.

Wir erlauben uns, dem glücklichen Besitzer zur erfolgreichen Vollendung der Renovierung zu gratulieren und ihm viel Freude zu wünschen, die mit der Nutzung des Wagens verbundenen ist, denn der Wagen verdient unsere aufrichtige Anerkennung. Es lebe die reine!

Ein Dankeschön an: Economia, a. s., für die erhaltene Einladung (www.economia.ihned.cz).



Expo: Motorsportfest Legendy, den 14. und 15. 6. 2014, Prag

In der Mitte des Juni repräsentierte unser Verein die traditionelle tschechische Marke Tatra auf dem Motorsportfest Legendy. Diese nach inländischem Maßstab einzigartige Veranstaltung mit der Endteilnahme von mehr als sechshundert Automobilen fand in der malerischen Umgebung des weitläufigen Parks der psychiatrischen Klinik in Prag-Bohnice statt.

Die mehr als zwei Monate sorgfältig vorbereitete Exposition bot eine Auswahl aus der Vorkriegszeit, die durch eine komplette Reihe von Personen- und Rennwagen vertreten war. An die Herstellung von Personenwagen erinnerten die Wagen Tatra T87, Tatra T600 Tatraplan, Tatra T603, Tatra T613 und Tatra T700 mehr als würdevoll. An die reiche Wettbewerbstradition erinnerten die Wagen Tatra T601 Tatraplan Monte Carlo, Tatra T607 Monopost, Tatra T603 B5 und Tatra Eccorra V8 Sport. Im Hinblick auf den diesjährigen 100. Jahrestag der Eröffnung der Serienproduktion von Lastkraftwagen stellte sich ebenfalls der unüberwindlich wirkende TATRA T158 Phoenix in der 8x8-Ausführung vor.

Während des ganzen Wochenendes genoss die oben erwähnte Wagenschau eine außergewöhnliche Aufmerksamkeit der Fach- und Laienöffentlichkeit, von Zeitzeugen über Besitzer, Fans bis zu Eltern mit Kindern. Vor allem die aufrichtige Freude der Kinder und die Äußerung der Anerkennung von den Zeitzeugen bestätigten unsere Überzeugung, dass die Nesselsdorfer Marke an der Veranstaltung von diesem Format nicht fehlen konnte. Nach dem Anklang bei den Zuschauern waren die vier Showfahrten mit dem Spezial Tatra T603 B5 außerordentlich erfolgreich. Eine wohlverdiente Bewunderung genoss ebenfalls der TATRA T158 Phoenix, der gezielt auf einem Ort ausgestellt war, an dem er die Vorteile seiner Konstruktion zeigen konnte.

Die im Voraus bestätigte Wagengruppe unterstützten dazu während der beiden Tage einige Privatbesitzer, die unsere Exposition geschmackvoll mit zwei Limousinen Tatra T603-2 und einem schönen Kabriolett Tatra T57 ergänzten.

Wir bedanken uns bei der Veranstaltungsgesellschaft CUBE production, namentlich bei dem Herrn Lubor Kos, dem Gründer des Festes, und beim Herrn Ivan Pernecký, dem Geschäftsleiter, für ihre Hilfsbereitschaft gegenüber allen unseren Forderungen und wir freuen uns schon heute auf den nächsten Jahrgang, den das Motorfest bestimmt verdient. Die Legende geht weiter!

Ein Dankeschön an: das Regionalmuseum in Kopřivnice, o. p. s., für das Leihen der Wagen Tatra T607 Monopost und T601 Tatraplan Monte Carlo (www.tatramuseum.cz); das Sportwagen-Museum in Lány für das Leihen des Wagens Tatra Eccorra V8 Sport (www.auto-muzeum.cz); den Autoservice Krnepo für das Leihen der Wagen Tatra T613-1, T613 S und T613-4 (www.autokrnepo.cz); Auto Pašek für das Leihen des Wagens TATRA T158 Phoenix 8x8; Alessandro Pasquale, den Generaldirektor von Karlsbader Mineralwasser, a. s., für das Leihen des Wagens Tatra T87; Jan Němeček und Michal Froněk, die Gründer des Designstudios Olgoj Chorchoj für das Leihen des Wagens T603-1 (www.olgojchorchoj.cz); Stanislav Hajdušek für das Leihen und die Ausstellung des Wagens Tatra T603 B5; Zdenek Hajdušek für das Leihen des Wagens Tatra T600 Tatraplan; Privateigentümer für das Leihen der Wagen Tatra T603-2 und T57.



Frühlingstreffen der Besitzer von klassischen Rennwagen, den 6. 4. 2014, Brno

Ende des ersten Aprilwochenendes haben wir eine Einladung zur Teilnahme am Frühlingstreffen der Besitzer von klassischen Rennwagen angenommen, das im Rahmen des traditionellen Tuning-Treffens auf dem Masaryk-Ring in Brno veranstaltet wurde. Obwohl wir am Ort mit dem Reiseauto angekommen waren, schlossen wir uns ebenfalls an den ersten Ring-Vorlauf an. Das scharfe Tempo der legendären Wagen vieler Marken erntete von den Zuschauern mit Recht einen begeisterten Widerhall. Fünf Runden auf der Rennstrecke bestätigten zugleich eindeutig, dass Wagen mit Heckmotor und Heckantrieb für den sportlichen Einsatz viele Vorteile haben. Wir bedanken uns bei unseren Freunden für die Einladung und das unvergessliche Erlebnis; unsere Fahrerfertigkeiten werden wir bei nächster Gelegenheit gerne entfalten!



Faszination: Tatra MTX V8, den 25. 1. 2014, Prag

Ende Januar besichtigten wir das zweite Funktionsmuster des Wagens Tatra MTX V8, und zwar in der geschätzten Anwesenheit von Ing. Jiří Král. Obwohl draußen ein frostiges Wetter herrschte, kehrte drinnen eine warme Atmosphäre ein. Nach mehr als zwanzig Jahren trafen sich hier nämlich der führende tschechische Designer und Konstrukteur mit seinem berühmten Werk wieder, dem zeitlos geformten Sportwagen mit der Mechanik des Wagens Tatra 613, an dessen Entwurf der Konstrukteur mit seinem Vater, dem namhaften Automobildesigner Václav Král, gearbeitet hatte.

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Der Blick auf die perlmuttern weiße Karosserie zauberte ein Lächeln ins Gesicht unseres Ehrengastes. Bei einer Tasse heißen Tees wartete er mit einer langen Reihe kostbarer, persönlicher Erinnerungen auf, ausgehend von der Suche nach der geeignetsten Form der Karosserie über den Entwurf des Rohrrahmens, den Einbau der Motorisierung, die Lösung der Haube bis zu einer Reihe von Unterschieden zwischen allen Vorproduktionsexemplaren.

Vom Fahrerplatz erntete ihre Begründung ebenfalls die provisorische Lösung des Innenraums, die mit Rücksicht auf den bevorstehenden Termin der offiziellen Vorstellung des Wagens vorbereitet wurde. In dem vorwiegend geschlossenen Raum machte sich auch der Achtzylinder unter der Laminathaube bemerkbar, und zwar nicht nur durch seinen Klang. Der Motor erwies seine vielseitige Begabung und bestätigte eindeutig den Zweck des ganzen Wagens, der jede Arbeit des späteren Studios Design Král sichtbar durchdrang.

In der Praxis stellten wir dazu fest, wem die gewählte Position am Steuer am meisten passt. In Hinsicht auf die erbliche Figur kamen wir zur allgemeinen Überraschung dazu, dass die Modellfigur selbst der Autor des Wagens Václav Král wurde. Außerordentlich progressiv zeigte sich ebenfalls die Lösung des Getränkehalters. Wie die Fotos belegen, eignet sich die Lenkradsäule für das Zurückstellen der Getränke am besten.

Einer angenehmen Debatte direkt am Wagen folgte ein nicht weniger bemerkenswertes Beisammensein. Eine mit Kommentar begleitete Präsentation des authentischen fotografischen Materials machte es zu unserer Freude bunt. Sie erinnerte uns daran, wie der ursprüngliche Gedanke schrittweise auf den Skizzen reif wurde, mit welcher handwerklichen Sorgfältigkeit das erste Modell entstand, welchen Widerhall seine erste Vorstellung in der Fachöffentlichkeit hervorrief und welche oft unbegreiflichen Ereignisse ihr folgten.

Nicht unbeachtet blieben auch der Wagen Tatra 613 Prezident und die Replik des Wagens Tatra 602 Tatraplan Sport, einschließlich vieler persönlichen Erlebnisse zusammen mit Überlegungen, zu deren Realisierung den Autoren leider weder die Zeit, der Raum oder vielleicht auch nicht die finanzielle Unterstützung gewährt wurden.

Obwohl wir viel Zeit zusammen verbrachten, zeigte sich am Ende, dass es im Rahmen eines Treffens nicht möglich ist, alle Einzelheiten aus der Geschichte eines jeden Wagens zu besprechen. Wir verabredeten deshalb, dass wir bei nächster Gelegenheit ein weiteres Treffen organisieren werden, bei dem wir gerne viel Interessantes über die Designer erfahren, die die Welt verändern wollten!

Mehr Informationen über den Wagen finden Sie bei Interesse unter www.tatra700.cz.

 



Report: Mit dem Tatra 613 auf Ještěd, den 26. und 27. 8. 2013, Liberec

1973

Es schreibt sich das Jahr 1973 und am blauen Himmel strahlt die heiße Sommersonne. Auf der Prestige-Ausstellung Autoprogres in Prag wird der Öffentlichkeit zum ersten Mal eine ganz neue Achtzylinder-Limousine Tatra 613 vorgestellt. Bald danach wird eine feierliche Eröffnung des futuristischen Senders und Hotels auf dem Gipfel des Berges Ještěd bekannt gegeben. Auf dem Gipfel, der mit dem Vorort von Liberec schon seit dem Jahre 1933 durch eine Seilbahn verbunden ist.

2013

Es schreibt sich das Jahr 2013 und die majestätische Achtzylinder-Limousine Tatra 613 ist in die Geschichte als das letzte, ganz neue durch die Marke Tatra aus Kopřivnice vorgestellte Pkw-Modell eingegangen. Das Rotationshyperboloid auf dem Gipfel des Berges Ještěd wurde schon vor einiger Zeit zum tschechischen Bau des Jahrhunderts, und obwohl er sichtlich abgewettert ist, hat er nichts von seinem Zauber verloren, vor allem beim Blick aus der Kabine der hiesigen Seilbahn.

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1933-1973-2013

Am Ende des Sommers macht sich aus Brno der grüne Tatra 613 mit dem unfehlbar zum Ještěd gerichteten Vorderteil und mit drei Besatzungsmitgliedern auf die Reise, derer Ziel es ist, auf eine nicht traditionelle Art und Weise daran zu erinnern, dass gerade 40 Jahre vergangen sind, seitdem der Wagen Tatra 613 vorgestellt wurde, die unglaublichen 40 Jahre seit der Eröffnung des Hotels und der Senders Ještěd und die ganzen 80 Jahre seit der Inbetriebnahme der Seilbahn auf den Gipfel des gleichnamigen Berges über Liberec.

2013-1973-1933

Unsere Reise durch die Zeit beginnen wir in den Morgenstunden in einem Brünner Vorort. Den geräumigen Gepäckraum über der Vorderachse füllt eine Menge an Fotoausrüstung, persönlichen Sachen und natürlich auch grundlegende Basis für eine eventuelle Reparatur. Die konsequent geplante Route führt von Brno über Svitavy, Litomyšl, Vysoké Mýto, Jičín und Hradec Králové bis nach Liberec.

Der bisher kompakt graue Himmel reißt nach einer knappen halben Stunde der Fahrt in Richtung Svitavy unaufhaltsam auf und überschüttet die frequentierte Verkehrsstraße mit einem Wasserstrom. Den ersten Halt machen wir an einer Tankstelle in der Nähe des Dorfes Lysice. Die unabhängige Heizung bekommt die erste Gelegenheit, ihre Qualität zu beweisen. Rasch wird die Kabine mit angenehm warmer Luft gefüllt, die unseren auflebenden Kameramann auf den Gedanken bringt, zum ersten Mal nach der demontierten Ausrüstung zu greifen. Der neu montierte Gaszug bewegt den Fahrer kurz danach dazu, eine energische Reparatur durch Einstellung unter dem Wagen durchzuführen.

Der erste Halt im Geburtsort von Bedřich Smetana bringt uns zur Feststellung, dass die Umgebung des hiesigen Schlosses, das für seine architektonische Lösung mit einem Eintrag in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes ausgezeichnet wurde, rekonstruiert wird. Die beabsichtigte quer über den Platz bis zum Schloss führende Route muss aufgegeben werden und unser Kameramann muss sich deshalb nur mit einer Fahrt über den malerischen Renaissance-Platz begnügen. Das Schloss selbst wird im gleichen Augenblick von einem Navigator und vertretenden Fotograf dokumentiert, den der Zauber von abseitigen Gassen zum sprachlosen Staunen bringt. Unmittelbar danach verliert er sich dort leise. Nach einem glücklichen Wiedersehen einigen wir uns darauf, dass die Stadt nach der Beendigung der Bauarbeiten sehr gastfreundlich sein wird. Leider kann das gleiche nicht vom Wetter gesagt werden und so steigen wir in den Wagen und fahren in Richtung Norden, begleitet vom symphonischen sanften Tuckern des Achtzylinders.

Hradec Králové heißt uns nach einer Stunde Fahrt auf seine eigene Art und Weise willkommen. Die aus einem zeitlosen urbanistischen Konzept profitierende Stadt ist für Fahrer außerordentlich übersichtlich. Gemessen an der Zahl der Bewertungen ist sie dazu ein angenehmer Ort zum Leben, dessen alltäglicher Hektik der funktionalistische Aufbau zur Ehre gereicht. Mit Bewunderung durchfahren wir den Stadtring, von dem sich unsere Heimatstadt träumen lassen kann. Wir fahren an der letzten Tafel in Richtung Liberec vorbei. Die Stadt heißt uns nach einer weniger als zwei Stunden dauernden und mit abwechselnd warmem, kaltem, sonnigem und regnerischem Wetter begleiteten Fahrt mit blauem Himmel willkommen. Die Zeit zum Mittagessen vor dem letzten Teil unserer durch Serpentinen bis zum Gipfel des Berges Ještěd führenden Reise.

Die Fahrt nach oben ist eine unbeschreibliche Freude. Die fast vollständig besetzte und durch ihren kraftvollen Motor geschobene Limousine beschleunigt anpassungsfähig und trotz des flotten Tempos lässt sie nicht einmal in den Kurven ein Nachgeben spüren. Im Gegensatz dazu treffen wir eine Reihe von Wanderern müde an, die in die gleiche Richtung steigen. Auf dem Parkplatz unter dem futuristischen Gebäude erwecken wir einen unerwarteten Wirbel. Offenbar wegen Verdacht auf Zugehörigkeit zu der durch Schlüsselklingeln abgesetzten Schicht. Wir nehmen unser Gepäck und schreiten zur Rezeption, steigen die Treppen hinauf und fallen ins Bett. Die Aussicht auf den Parkplatz ist ergreifend. Das Ziel wurde erreicht.

Nach der Nachmittagspause, den Abenddreharbeiten und dem Abendessen mit einer Aussicht kehren wir unter strahlendem Himmel zum Parkplatz zurück, um den nächtlichen Zauber des faszinierenden Senders zu fassen. Der Aufmerksamkeit des Objektivs kann nicht einmal unser Verkehrsmittel entkommen, das hier überraschenderweise ganz natürlich wirkt. Eine innige Begeisterung verhindert die einstimmige Feststellung, dass wir etwas Warmes einpacken sollten, und deshalb kehren wir nach mehr als einer Stunde total durchfroren ins Zimmer zurück. Wir brechen den Eiszapfen unter der Nase ab, machen eine unikale Lampe aus und schlafen mit einer Lichtgeschwindigkeit ein. Über Nacht werden wir uns wieder erwärmen.

Das Wetter meint es gut mit uns und das sonnenbeschienene und nach frischem Gebäck und Rührei riechende Hotelrestaurant gibt uns die Gelegenheit, uns in einem schönen Tag endgültig zu wecken. Nach dem Frühstück wartet eine vorher verabredete Besichtigung des Hotels auf uns, geführt von seinem Direktor, Ing. Priščák. Man kann sagen, dass wir uns im Rezeptions-, Hotel-, Restaurant-, Cafe-, Bar-, Büfett-, Küchen- und technischen Teil jeden Winkel angesehen haben. Die Wahrheit ist, dass das durch Ing. Karel Hubáček entworfene Gebäude keine wirklichen Winkel hat. Zur eigenen Überraschung kehren wir deswegen auf dem Rundweg auf den gleichen Ort zurück, auf dem die außerordentlich interessante Besichtigung begann. Wir erfahren ebenfalls über die geplante Rekonstruktion und weitergehende Renovierung, die unsere anfängliche Befürchtung um die zukünftige Gestalt des zum Himmel emporragenden Objekts dämpft. Die Fahrt mit der Seilbahn aus den Wolken zurück auf die Erde scheitert für uns jedoch an einer Gruppe von ausländischen Gästen, die sehnsüchtig ihrer Kabine entgegensehen. Wir verzichten auf das schöne Erlebnis zugunsten des Bildes über unser schönes Land im Ausland. Auf den Lippen haben wir dabei Má vlast (Mein Vaterland) von Bedřich Smetana.

Wir packen unsere Koffer und steigen vom kosmischen Olymp herunter. Unser supersonisches Schiff fährt langsam den Berg herunter und wärmt sein Stromaggregat auf. Wir kehren nach Liberec zurück, wo uns eine Spazierfahrt auf Masarykova třída, die als Sommerpromenade bekannt ist, sowie die Besichtigung des hiesigen Neorenaissance-Rathauses und des F. X. Šalda-Theaters erwarten. Weiterhin planen wir einen Spaziergang über den anliegenden Platz, die Besichtigung der Talsperre Harcov und ein kurzes Anhalten beim ehemaligen Wohnhaus des Barons Theodor von Liebieg, der persönlich Karl Benz überzeugt haben soll, den Wegbereitern aus Kopřivnice seinen Motor für den Wagen Präsident zu geben. Unser Bewusstseinshorizont und unsere Augenpupillen vergrößern sich am Ende beim Umherirren durch Einbahnstraßen, zwischen denen zwei Straßen nicht auf der gleichen Höhenlinie liegen, was uns − junge Männer aus dem Süden − wirklich aus der Fassung bringt.

Nach einer kurzen Fahrt unter Hügeln fahren wir in Vratislavice ein, wohin uns vor allem die neulich geöffnete und dem hiesigen Landeskind Ferdinand Porsche gewidmete Exposition lockt. Das Geburtshaus schmückt dazu eine Gedenktafel mit dem Bild des Konstrukteurs, dessen Namen bis heute Sportwagen aus dem Vorort von Stuttgart tragen. Interessant ist, dass in der gleichen Stadt ebenfalls die Gesellschaft Daimler ihren Sitz hat, die das Automobilwerk Mercedes besitzt. Genau das, welches vor mehr als hundertzwanzig Jahren den Motor für den ersten Wagen der ursprünglichen Fahrbahn von Kopřivnice schuf. Europa ist klein. Die Welt ist rund. Das Universum ist endlos.

Die Autoschnellstraße führt uns eilig nach Pardubice. Der Veranstaltungsort des Grand-Prix-Rennens und der traditionellen Herstellung von Lebkuchen kann nicht unterschiedlicher sein als das benachbarte Hradec Králové. Dennoch ist Pardubice nicht weniger schön; den hiesigen Einwohnern, die von ihrem Primat überzeugt sind, wollen wir jedoch damit nicht zu sehr schmeicheln. Wir behalten deshalb unsere Beobachtungen für uns selbst und fahren in Richtung unserer beiden Ziele. Das erste Ziel sind außergewöhnliche automatische von Josef Gočár für die Industriellenfamilie Winternitz projektierte Mühlen. Unsere Bewunderung des Ziegelmauerwerks erfährt erst durch die Regenflut, vor der wir uns auf Bord unseres Straßenfahrzeugs verbergen, eine Abkühlung. Die unabhängige Heizung machen wir lieber nicht zu, weil unser zweites Ziel das aus dem Film Der Leichenverbrenner bekannte Krematorium ist. Das im Stil des Art déco nach dem Entwurf des Architekten Pavel Janák gebaute Objekt ruft widersprüchliche Emotionen hervor. Das monströse Lebkuchenhaus kann so wirken, als stünde es auf dem richtigen Fleck. Unserer Meinung nach ist es jedoch für den letzten Abschied eine höchst unpassende Kulisse. Die Gesellschaft der Freunde der Feuerbestattung wird wohl anderer Meinung sein…

Die ruhige Rückreise wird hinter Vysoké Mýto unerwartet durch eine lange Kolonne belebt, die wir durch eine Umleitung nach eigenem Vorschlag auszuweichen versuchen. Die Straßen der I. bis III. Klasse, übersichtliche Strecken gefolgt von Kurven, unbekannte aus dem Dunkeln auftauchende Städtchen und gespenstische Dörfer, die im Dunkeln verschwinden, stellen den besten Abschluss unseres Abenteuers dar. In der mährischen Metropole kommen wir angenehm müde in den späten Abendstunden an, und obwohl es einen Arbeitstag gibt, huldigen uns viele Einwohner der regen Stadt unermüdlich mit ihrem Winken. Wir sind begeistert zu wissen, dass es uns gelungen ist, unser Vorhaben zu verwirklichen. Dagegen das Auto wirkt enttäuscht. Kaum hat es sich in Bewegung gesetzt und schon muss es in die Garage.

Wir haben eine Reise quer durch die Republik unternommen, um zwei Symbole der siebziger Jahre zu verbinden und ihren gemeinsamen vierzigsten Jahrestag zu feiern. Die Reise durch die Zeit, die vollkommen bewiesen hat, dass nicht einmal vier Jahrzehnte etwas daran änderten, dass das Hotel und der Sender Ještěd zu den bemerkenswertesten Bauten auf der Welt und der Tatra 613 zu den besten Reisekreuzern gehören, mit denen man warm, komfortabel, absolut gefahrlos und in flottem Tempo zu diesen Bauten hinauffahren kann. Und das ist definitiv ein Grund zum Feiern…

Eine besondere Danksagung an die Gesellschaft Ještěd s.r.o. für die außerordentliche Besichtigung des Hotels Ještěd, namentlich an den Direktor des Hotels, Herrn Ing. Priščák, und zwar vor allem für den freundlichen Empfang und die gewidmete Zeit.

Bei Interesse finden Sie mehr Informationen unter: www.jested.cz und www.jested73.cz.





Report: Baťa-Institut 14-15, 24.8.2013, Zlín

Ende August besuchten wir das "Baťa-Institut 14-15" in Zlín, in den Gebäuden Nummer 14 und 15 des ehemaligen Areals vom Baťa-Betrieb. Eine gelungene Rekonstruktion veränderte das jahrelang baufällige Objekt in ein modernes, kulturelles Zentrum mit europäischen Standards. Das Institut umfasst ein Museum, eine Galerie, eine Bibliothek wie auch Räume mit vielseitigem Zweck. Während der Rekonstruktion des funktionalistischen Objektes aus Beton, Metal und Glas wurden mehrere Expositionen aus dem "Museum Südostmähren in Zlín" zusammengefasst, und so ein repräsentativer Raum entstand, wo schrittweise noch andere Organisationen von der Region Zlín ein gutes Umfeld finden. Der Komplex soll heuer am 27. September feierlich eröffnet werden.

Im Mittelpunkt unseres Interesses war bei dem Besuch vor allem die Ausstellung zum Schuhwaren-Phänomen in Zlín, zum Aufschwung der Stadt in der Zeit der Ersten Tschechoslowakischen Republik, zur Reiseleidenschaft hiesiger Landeskinder und zur berühmten Filmproduktion, lokalisiert im dritten Stockwerk des Gebäudes Nummer 14 unter dem gesamten Namen "Baťa-Prinzip". Diese komplexe Sammlung mit allen audiovisuellen und interaktiven Installationen stellt eine Reihe von zeitgemäßen Artefakten zum sozialen, kulturellen und politischen Leben vor. Keine der bedeutenden Persönlichkeiten, die am Aufschwung dieser Stadt, am Aufbau des Betriebs und an der Filmproduktion teilgenommen waren, wird dabei nicht vergessen. Die übersichtlichen, verständlichen und attraktiven Mittel der Sammlung zeugen von der Mühe, mit einer würdigen Form an die progressive Gesinnung, handwerkliche Geschicklichkeit und an die von den früheren Generationen angefangene Tradition anzuknüpfen. Aus der Sicht der Tatra-Freunde muss man jedenfalls noch den Teil der Ausstellung über die Reisen der Ingenieure Hanzelka und Zikmund mit dem natürlich dominierenden aerodynamischen Tatra 87 betonen.

Im zweiten Stockwerk des Gebäudes Nummer 14 eröffnet sich allen Besuchern die Exposition "Prostor Zlín", wo man sich die bildende Kunst hiesiger Autoren und das ehemalige urbanistische Konzept der Stadt mit allen unikalen Lösungen ansehen kann. Die Luftgekühltenmotor-Freunde werden sicher über das Designkonzept der Fahrzeuge Tatra 603 und Tatra 138 wie auch über die zeitgemäße Vorlage des Projektes zur Serviceerweiterung der Marke Tatra erfreut sein.

Das Erdgeschoss des Gebäudes Nummer 14 stellt kurzzeitige Ausstellungen vor allem zur bildenden Kunst vor und dient gleichfalls zu privaten wie auch öffentlichen Veranstaltungen. Zurück an der Rezeption kann man sich mit den Worten von Tomáš Baťa verabschieden: "Lieber ein guter Schuhmacher zu sein, als ein schlechter König." Gut ist nämlich schon die Möglichkeit, einen Teil des geschlossenen Produktionsareals mit der festen Sohle in die leichten Straßenschuhe eines Kulturzentrums ohne größere Schwierigkeiten umziehen zu können. Diese Möglichkeit allein zeugt von der zeitlosen Philosophie, verspricht uns eine bessere Zukunft und beantwortet auch die Frage, ob diese Philosophie bei einem unterschiedlichen historischen Verlauf überleben hätte. Auch wenn es der Begründer der berühmten Schuhgesellschaft für seine natürliche Bescheidenheit wahrscheinlich nur ungern hören würde, muss man in den Räumen von Baťa-Institut zugeben, dass gerade er nach mehr als 80 Jahre immer noch der König von der Stadt Zlín ist.

Alle Interessenten finden weitere Information über das Institut unter: www.14-15.cz .



Report: Eröffnung des Depositum, 9.8.2013, Bystřice nad Pernštejnem

Ende Juli hat unser Verein eine Einladung zur erstmaligen Eröffnung des von der Prosecký-Familie verwalteten Depositum in der mährischen Stadt Bystřice nad Pernštejnem (deutsch Bistritz ob Pernstein) vom Veteran-Tatra-Club aufgenommen. In der vertrauten Atmosphäre hat das Ereignis, das dem traditionellen Memorial von František Prosecký dem älteren vorangegangen ist, den Gästen eine Möglichkeit gegeben, sich das bisherige Ergebnis der oft unleichten Bemühungen um eine eigene Exposition anzusehen.

Die vorwiegend persönliche Wagensammlung hat nach den in Bítov (deutsch Vöttau) und Dolní Rožínka (deutsch Unter Rosinka) verbrachten Jahren sein Umfeld direkt in Bystřice nad Pernštejnem gefunden, und zwar im Areal der hiesigen Brennerei. Das mächtige Gebäude mit dem Holzdachgerüst erschafft für das Museum ein ideales Milieu. Sein Umbau in eine angenehme Exposition hat jedoch fast zwei Jahre, eine erhebliche Menge von Ressourcen und vor allem unheimlich viel ehrlicher Arbeit erfordert. Die Entstehung des Depositum hatte auch die tschechische Region Hochland und die Stadt Bystřice nad Pernštejnem unterstützt. Die Stadtvertreter haben auch an der Eröffnung teilgenommen.

Nach dem feierlichen Band-Durchschneiden haben die in- und ausländischen Gäste das Motorismus-Tabernakel betreten. Einen Platz fanden hier etwa dreißig Fahrzeuge, eine Reihe von Motorrädern und viele verwandten Artefakten, Trophäen und Spielzeugen. Das einwandfreie Übergewicht hat in der Ausstellung die tschechische Marke Tatra, begleitet von dem französischen Citroën, dem deutschen Volkswagen und den sowjetischen Herstellern GAZ, VAZ und Wolga. Das Nesselsdorfer Automobilwerk repräsentieren hier Pkws und Lkws aus dem Zeitraum zwischen den 20er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Einen unvertretbaren Platz hat in der Sammlung Tatra 12, Tatra 57, Tatra 75, Tatra 805, Tatra 603 und Tatra 613 und ein paar Raritäten, wie das Feuerwehrfahrzeug Tatra 43 oder der in den Leichenwagen umgebaute Tatra 30, der mit einem Acht-Zylinder-Motor bestückte Tatra 600 Tatraplan oder der Lkw-Tatra 128. Wie wir erfahren konnten, ist die bestehende Form des Museums noch nicht endgültig. Für die nächste Saison werden noch weitere Abänderungen und Erweiterungen geplant.

Auf dem zeitgenössischen Transparent kann man lesen, der Frieden sei da, wo Kinder spielen. Und da das Eigentum von einem historischen Wagen ein unendliches Spiel ist, sind wir fest davon überzeugt, dass das neueröffnete Museum nicht nur für Kinder zur Quelle von Erkenntnis, Freude und Frieden sein wird...

Besten Dank dem Herrn Martin Prosecký für die freundliche Führung und viel Erfolg beim weiteren Bestreben allen Mitgliedern des Tatra-Veteran-Clubs in Bystřice nad Pernštejnem!

Alle Interessenten finden weitere Informationen über das Museum unter: www.malirstvi.jihlavsko.com .



Wir besuchten: Museum der Nutzfahrzeuge, 5.7.2013, Trhové Sviny

Anfangs Juli hat unser Verein das Museum der Nutzfahrzeuge in der Südböhmischen Stadt Trhové Sviny besucht. Empfangen hat uns da der Museumbetreiber und Besitzer aller ausgestellten Wagen, ein ehemaliger Professionalfahrer und später einer der Tatra-Konzessionäre, Herr Jiří Hlach persönlich. Die umfangreiche Sammlung stellt die berühmtesten Lkws und ein Paar ausgewählten Pkws des Nesselsdorfer Produzenten zur Schau. Die geräumige Halle des ehemaligen Holzbearbeitungsbetriebs schafft für sie ein ideales Milieu. Das gelichtete Gebäude verzieren Fotografien und Motorisierungsmodelle ringsum. Im Mittelpunkt des Besucherinteresses befinden sich dann die Acht-, Zehn- und Zwölf-Zylindertypen vom Tatra 111, Tatra 115, Tatra 805, Tatra 138 und 148, Tatra 813 und Tatra 815. Jede Modellreihe ist überdies von verschiedenen und oft auch raren Ausführungen vertreten. In diesem Zusammenhang sind auch die Fahrzeuge Tatra 111 mit dem Fahrzeugkran HSC-4, Tatra 805 "Kommando", eine Straßenzugmaschine Tatra 813 oder ein Flughafenspezial Tatra 815 TPL zu erwähnen. Die Pkw-Produktion wird von einer dritten Serie des Modells Tatra 603 und einer ersten und vierten Serie zusammen mit einem Paar von Sanitätswagen Tatra 613 repräsentiert. An den Massenverkehr erinnert der Raritäts-Bergbus Tatra 500 HB. Zu bewundern gibt es hier auch andere Fahrzeuge aus der einheimischen wie auch aus der ausländischen Produktion, z. B. die Marken Škoda, Ford oder Mercedes-Benz. Die meisten Exponate sind zugleich voll funktionsfähig, was am besten ihre gelegentliche und mit Aufmerksamkeit begleitete Teilnahme an Oldtimer-Treffen nachweist.

Das Museum bietet allen Augenzeugen eine Gelegenheit, sich an die Jahre mit Klang vom Zwischengas und mit Geruch vom aufsteigenden Kraftstoff zu erinnern. Die jüngeren Generationen haben dann eine einzigartige Chance, dem Erfolg der Marke Tatra verstehen zu können. Zurzeit ist jedoch die Zukunft des Museums in bestehender Form unklar. Hoffentlich werden die Verhandlungen von seinem Betrieb erfolgreich sein und die interessante Exposition wird auch nächstes Jahr den in- und ausländischen Besuchern sowie heuer eröffnet werden.

Besten Dank für herzliches Willkommen und auf Wiedersehen beim nächsten Besuch!

Alle Interessenten finden weitere Informationen über das Museum unter: www.autodepojih.cz .



Report: Wochenendverkehrsnostalgie, 16. 6. 2013, Brno

Die Weekendvorschau historischer Verkehrsmittel gehört im Rahmen des Festivals Brünn – die Stadt inmitten Europas traditionell zu den Beliebtesten. Jedes Jahr belebt allen Pkw- und Motorräder-Besitzern den Sonntag ein Treffen und eine Vorschau im Technischen Museum in Brno.

Das kleine Format der Veranstaltung zusammen mit ihrer unformalen Konzeption hat auch jäher zur angenehmen Atmosphäre beigetragen. Während des Vormittags haben sich am Parkplatz des Museums zwanzig Fahrzeuge verschiedenes Alters und diverser Marken versammelt. Das Nesselsdorfer Automobilwerk haben vor allem Modelle Tatra 57 und Tatra 613 repräsentiert. Aus der tschechoslowakischen Produktion hat sich beispielweise das Werk Zbrojovka mit seinem Modell Z9 und Z18 oder das Jungunbunzlauer Škoda mit dem Modell 450 vorgestellt. Die ausländische Produktion haben die deutschen Marken DKW und Porsche zusammen mit dem britischen Morgan und MG vertreten.

Die Zeit vor der Abfahrt zur geplanten Vorschau konnten sich die Teilnehmer mit dem Besuch der Museumexposition vertreiben. Die wurde neu um eine Ausstellung der Radioapparate und Fernseher ergänzt. Das wie immer freundliche Angestelltenkollektiv hat an die Zeit der glühenden Elektronenröhren, Schallplatten und schwarz-weißen Bildschirme erinnert und eine Unzahl von Fragen beantwortet. Vor dreizehn Uhr haben dann die Veranstalter in zeitmäßigen Kostümen zum ordentlichen Transport ins Stadtzentrum angewiesen.

Die prächtige Fahrt der nach dem Alter gereihten Pkws hat für eine große Aufmerksamkeit gesorgt und wurde mit der Ankunft zum Platz der Freiheit gekrönt. Die geparkten Wagen sind plötzlich zum Mittelpunkt des Interesses der breiten Öffentlichkeit geworden und man konnte sie bis zur gemeinsamen Abfahrt kurz vor 15 Uhr bewundern.

Wir bedanken uns bei den Veranstaltern für den schönen, nostalgischen und mit Benzin riechenden Sonntag und schon heute freuen wir uns auf den nächsten Jahrgang in einer guten Gesellschaft und mit der Sonne über unseren Köpfen!



Premiere: Palubní deník Hanzelky a Zikmunda, 2. 3. 2013, Zlin

Anfangs März haben wir die Weltpremiere der Aufführung "Palubní deník Hanzelky a Zikmunda" (deutsch: Das Bordbuch von Hanzelka und Zikmund) im Stadttheater in Zlín besucht. Das unzertrennliche Paar, dessen Geschichte generationenlang inspiriert, hat schon die Fernseh-, Rundfunk- und Bücherwelt mehrmals besucht. Doch ganz zum ersten Mal hat sich das Thema zu Freundschaft, Abenteuer und zu "einer genauen Summe von Zufällen" bis auf die Theaterbühne durchgeschlagen.

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Die Inszenierung, an derem Drehbuch sich auch Ing. Miroslav Zikmund persönlich beteiligt hatte, führte den vollen Zuschauerraum nicht nur in die verschiedenen Erdewinkel, sondern auch auf einen verschlungenen Pfad, wo die berühmten Wanderer bald nach ihrer Rückkehr unverhofft geraten waren. Das Hauptthema des Drehbuchs von Vladimír Fekar ist eine Lebensbahn, die in diesem Fall sorgfältig in den Tagebüchern und in der gegenseitigen Korrespondenz dokumentiert ist. Der Regisseur Petr Štindl hatte die Adaptation mit einer nicht weniger Sorgfalt erfasst und den Zuschauern einen interessanten Rückblick direkt mit den Augen der Hauptfiguren angeboten.

Am Anfang führt uns die Inszenierung in die bewegte Zeit des Jahres 1968. Dieser Augenblick ist zum Schlüsselmoment der ganzen Geschichte geworden. Diesem Umbruch nähern sich die Reisenden während des ersten Aktes immer an und an ihn im zweiten Akt wieder anknüpfen. Das Paar trifft man erstmals an der Hochschule, wo der Zuschauerraum ein Zeuge der Entscheidung über die zukünftige große Reise wird. Das Vorgehen der anspruchsvollen Vorbereitungen und die mit der Nachkriegszeit verbundene Schwierigkeiten werden nur grob dargelegt und die Handlung konzentriert sich auf den Anfang des gemeinsamen Abenteuers.

Die szenographische Auffassung von Petr B. Novák ist überraschend minimalistisch, eine Dominante ist einwandfrei das überlebensgroße Model des Wagens Tatra 87. Dank der audiovisuellen Projektion, zeitgemäßen Aufnahmen, Eintritte und Anwesenheit von mythischen Figuren, die den Zufall und das Glück vertreten, regt jedoch die zurückhaltende Szenographie die Zuschauerfantasie an. Davon zeugt auch eine Szene mit dem Sonnenaufgang über den ägyptischen Pyramiden, wobei der Wüstenbrand im Zuschauerraum tatsächlich zu spüren ist. Originell ist auch die gleichzeitige Anwesenheit beider Protagonisten in ihrer Jugend, wie auch im Erwachsenenalter. Der jugendliche Enthusiasmus, kommentiert aus der Sicht der später erworbenen Erfahrungen, führt zum Nachdenken über den unendlichen Weg des menschlichen Heranreifens und freut mit seinem zwanglosen Humor.

Der zweite Akt schildert eine weniger bekannte Zeit nach der Rückkehr unserer Wanderer. Die Zeit der tschechoslowakischen Geschichte geprägt von Verstaatlichung, Kollektivierung, Dämonisierung des Imperialismus und von entschlossenem Schritt der Fünfjahrespläne hat den Reisen über den Horizont hinaus bekanntermaßen nicht so viel gewünscht. Die zweite Reise wird also nur kurz erwähnt, doch die ersten Schwierigkeiten, die sich aus der Gesinnung der heranwachsenden Männer ergeben, rücken allmählich in den Vordergrund. Eine intime Aussage über die innere Unversöhnlichkeit, vergebliche Mühe und fortschreitende Desillusion ist ein kurzer Abriss von dem Preis, den die Weltbummler nach dem Übergang über die Vaterlandsgrenze für ihren Traum bezahlen mussten. Trotz der düsteren Atmosphäre ist die zweite Hälfte der Aufführung wichtig für die Identifizierung mit den Persönlichkeiten beider Figuren, und das Können, sich auch über Kleinigkeiten zu freuen, ist in seinem Übergreifen zeitlos. Das Ende der Aufführung ist wie erwartet sentimental, was noch die häufig verwendete Symbolik unterstützt. Von dem Paar verabschieden wir uns in einem Obstgarten, wo die beiden die Lebensbahn als ein Ziel überlegen und die Wichtigkeit der eigenen Wurzeln hervorheben. Gleich darauf Ing. Jiří Hanzelka seinen Freund unwiederbringlich verlässt.

Vor allem im Zusammenhang mit dem Ende muss man das Schauspielerengagement des ganzen Ensembles schätzen, weil nur dank der Schauspieler sich die Inszenierung innerhalb der Grenzen einer mäßigen Nostalgie hält. Zugleich ist die zweite Hälfte der Geschichte für einen Zuschauer, der eine Ausstattungsbearbeitung der Abenteuer unserer berühmtesten Weltenbummler erwartet, sicher ein bisschen weniger verdaulich, auch wenn sie einen untrennbaren Teil des Lebensschicksals beider Protagonisten darstellt.

Um das ganze Projekt verstehen zu können, ist also die mit einer stehenden Ovation begleitete Danksagung, beendet mit einer tiefen Verbeugung der Schauspieler, grundlegend. Eine Verbeugung, das ist nämlich das Theaterspiel "Palubní deník Hanzelky a Zikmunda" und angesichts dem Charisma, Intellekt und der Vitalität von Ing. Miroslav Zikmund kann man nichts anderes tun, als sich dieser Verneigung mit Achtung anzuschließen. Auch in seinem gesegneten Alter verkörpert er die wahre Botschaft, dass im menschlichen Leben mehr als die persönlichen Ziele die eigenen Wurzeln die Hauptrolle spielen. Und gerade dieser Wirklichkeit muss man ohne Rücksicht auf die Kunstform oder schöpferische Auffassung immer gedenken...

Josef Kasperkevič, den 21. 4. 2013




Tatra MTX V8: Black Pearl

Fotogalerie von Sportwagen Tatra MTX V8. Design Vaclav Kral und Ing. Jiri Kral, luftgekühlten 3,9 l V8 Motor Tatra 613, hergestellt bei Metalex in Pilsen. Eine Reihe von dynamischen Fahrzeugs, produziert in nur drei Stücke, entnommen, vorbereitet und veröffentlicht Fotograf Jan Hruby von unser Partner Atelier Jan Hruby Photography.



Melancholie: Tatra 613-3

Ein gepflasterter, von Bahnhofflampen gesäumter Weg fordert zum Nachdenken über die Zeit auf, in der der Schatten hiesiger Gebäude von Dunkelheit, nicht von Düsterheit gebildet wurde. Jemals stieg noch der Fabrikschornstein in den Himmel in der Begierde nach Produktion, und nicht dass er nur hinter den Wolken auf die umliegende Vernichtung hinunterblickte. Jetzt zerfällt die ursprüngliche Betonstadt in die Einzelteile. Plattenmauern kreuzen sich unaufhaltbar in den Beeten aus rostenden Balken. Staub der Ewigkeit verhüllt die Schienen auf den Schwellen. Die Ecklampen erblinden und zufälligerweise wieder aufleuchten. Eine Sekunde in der frostigen Nacht, eine unheimliche Vision. Die leeren Kommunikationen füllen sich mit pensionierten Arbeitern. Durch die Adern der Förderer werden die stationären Maschinen in einer riesengroßen Halle zum Leben erwacht. Der Schornstein atmet zur Zündung ein, in der Luft hallt dröhnend der Aufbau der Fundamente für ein besseres Morgen und durch die Leitung strömt eine rotglühende Energie. Gegen die Welle dieser Hetze richtet sich in den Wolken des bläulichen Staubes ein kleinerer Lastwagen. Der Fahrer parkt hinter der Pforte und die Tür des Mitfahrers öffnet sich heftig. Der Blick haftet auf dem mondbeglänzten Anfahrtsweg. Unter die steigende Schranke fährt hurtig die schwarze Limousine des Betriebsdirektors ein...

Josef Kasperkevič, den 25.2.2013



Faszinierend: Tatra T600 Tatraplan (1:10)

Das Kapitel, das der Qualitätsverarbeitung von Naturmaterialien gewidmet wird, ist in der Historie der Nesselsdorfer Marke mit einer goldenen Aufschrift versehen. Zusammen mit dem Äußeren und mit der Konstruktionslösung von Pkws wurde dieses Können zur Quelle der Inspiration für die ganze Automobilbranche und ebenfalls zum Traum vieler Männer jedes Alters. Zu denen schließ sich im Jahr 1947 auf der Prager Automesse im Alter von 10 Jahren einer der späteren Anhänger unseres Vereins mit Ursprung in der Brünner Umgebung an. Die Erinnerung an die graziöse Vorführfahrt in den Straßen der Hauptstadt überlebte in seinem Unterbewusstsein für die Jahrzehnte und wurde zur Anregung für die Erfüllung des Kindertraums vom Besitz des eleganten aerodynamischen Fahrzeugs. Den Wunsch erfüllte nicht der Kauf eines wirklichen Wagens selbst, sondern die Verfertigung einer getreuen und verkleinerten Kopie aus Fichtenholz.

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Der Entstehung des herrlichen Modells ist eine anstrengende Vorbereitung vorausgegangen. Dabei verwertete der Schöpfer seine reichen Erfahrungen aus dem Konstrukteurberuf. Zuerst wählte er einen geeigneten Maßstab und dann rechnete er alle Maße des wirklichen Wagens um. Aufgrund der neuen Verhältnisse und Werte entstanden einige Teilzeichnungen und ein Gesamtplan für die Verfertigung der Teile und Schablonen, mit deren Hilfe sich dann der ursprüngliche Holzbalken in eine kompliziert gegliederte Karosserie verwandeln begann. Dazu wurde einzig eine Kreissäge, ein Beitel, eine Raspel, eine Feile und Schleifpapiere verwendet. Die Arbeit war aber auch mit nicht wenigen Stolpersteinen verbunden. Dazu gehörte die Formgebung des abgerundeten Dachs, die feine Bearbeitung des unauffälligen Ausschnitts der Motorhaube, die Bildung der Linie unter den Seitenfenstern und nicht zuletzt die Herstellung der gegliederten Vorderhaube, die dem Wagen das unverkennbare Aussehen verleiht.

Die Oberfläche des Modells nach dem Fein-Schleifen und -Spachteln ist nur mit Hydrowachs bedeckt. So verhehlt das Produkt kein Geheimnis und stolz stellt die natürliche handwerkliche Schönheit zur Schau. Innerhalb von 72 Stunden hat die zielstrebige Menschenmühe ein Stück von Rohmaterial in ein Nachkriegssymbol der tschechoslowakischen Automobilindustrie und zugleich in einen der schönsten europäischen Wagen der 40er Jahre verwandelt. Die Tradition geht weiter...

Wir danken unserem Anhänger für einen außerordentlich interessanten Stoff und einen gefälligen Verleih des Modells und der verarbeiteten Dokumentation für das Fotografieren!

Josef Kasperkevič, den 22.2.2013




Präsentation, Motortechna, 20. 10. 2012, Brno

Unser Verein hat sich zum ersten Mal im Rahmen der Herbstoldtimer-Börse und -Ausstellung Motortechna vorgestellt. Motortechna wird traditionell unter der unübersehbaren Kuppel des Pavillons Z im Brünner Messeareal veranstaltet. Unser Stand, der in Zusammenarbeit mit der Restaurierungswerkstätte Tatra Vintage vorbereitet worden war, erfreute sich den ganzen Tag eines regen Interesses der Besucher. Mit einer Unzahl von Gästen, Enthusiasten und Fahrzeugbesitzern haben wir lang über unsere Aktivitäten, zukünftige Pläne, die zu Ende gehende Saison und nicht zuletzt über die Marke Tatra diskutiert. Die Besucher hatten zugleich zum ersten Mal eine Schanze, sich die Vorlage des erwarteten Modells vom Tatra 77a anzusehen. Zur Förderung unserer Projekte hatten wir thematische Ansichtskarten und einen Poster mit dem Motiv der Frontpartie von Fahrzeugen Tatra 603 und Tatra 700 vorbereitet. Wir danken allen Gästen für den Besuch und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Frühling!



Report: Oldtimer-Eleganzschau, 8. 9. 2012, Tišnov

Anfangs September haben wir eine Einladung von Organisatoren der Oldtimer-Eleganzschau angenommen. Sie wurde heuer bereits zum zwölften Mal in der Stadt Tišnov veranstaltet. Das Oldtimertreffen lockte viele Besucher aus der weiten Umgebung an. Ihre Aufmerksamkeit erregten vor allem die tschechischen Fahrzeuge aus der Vorkriegszeit. Die Marke Tatra präsentierte hier mit den Modellen T12, T57, T75, T87, T600, T603 und T613. Wir danken unseren Freunden für die Einladung, nächstes Jahr kehren wir sehr gerne zurück!



Report: Beskiden 2012, 1. 9. 2012, Horní Bečva

Am ersten Septembersamstag nahmen wir an einem traditionellen Wochenendetreffen der Besitzer von Tatra-Pkws und -Lkws in Horní Bečva teil. Hiesiges warmes Klima zeigte sein freundliches Gesicht und bereitete den Teilnehmern ideale Bedingungen für eine angenehme Fahrt durch die Umgebung und für Erfüllen der Wettbewerbsaufgaben vor. Eine ganztägige Diskussion und das abendliche Beisammensein brachte eine Vielzahl interessanter Informationen und wertvoller Erfahrungen. Wir danken den Organisatoren für die Gelegenheit sich mit anderen Enthusiasten kennenzulernen und freuen uns auf den nächsten, schon 44. Jahrgang!



Report: Mit einem Oldtimer nicht nur durch Kroměřížsko, 4. 8. 2012, Kroměříž

Am ersten August-Wochenende haben wir ein vom Veterán kub Kroměříž veranstaltetes Oldtimer-Treffen besucht. Die traditionelle Fahrzeugparade auf dem Platz Velké náměstí stellte zahlreiche Wagen aus der in- und ausländischen Produktion samt einigen Raritäten vor. Die Marke Tatra konnte selbstverständlich nicht fehlen und präsentierte sich mit den Modellen Tatra 12, Tatra 57, Tatra T600 und Tatra T603. Wir danken den Organisatoren für den angenehmen Vormittag und freuen uns schon heute auf das nächste Jahr!



Report: Wochenende auf Reisen, am 19. und 20. 5. 2012, Tschechische Republik, Österreich

Am vorletzten Maiwochenende nahm unser Verein an drei Motor-Aktionen teil. Natürlich haben wir sie ausführlich in Wort und Bild dokumentiert.

Samstag

Die erste besuchte Aktion war die traditionelle Oldtimer-Börse im Areal des Campingplatzes Mohelnice, die vom mittelmährischem Club der Auto- und Motorradfahrer (S.K.A.M. Olomouc) schon zum achtzehnten Mal veranstaltet wurde. Außer den Verkaufsständen konnte man da interessante historische Fahrzeuge und Motorräder sehen, die wir für unsere Fotogalerie verewigt haben. In einem nahen Areal fand überdies noch der Grand Prix Mohelnice im Truck Trial statt. Hier beweisen die Tatra-Fahrzeuge regelmäßig ihre Fähigkeiten in schwierig passierbaren Geländen.

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Unsere nächste Station war ein Frühlingstreffen der Inhaber von Moskwitch-Fahrzeugen. Diese waren in der Zeit des Sozialismus ebenfalls auf den tschechischen Straßen zu sehen. Das jährliche Treffen veranstaltet der Verein "Moskvič klub ČR". Die Fotografien demonstrieren, dass die Kolonne, der wir auf dem Weg nach Čechy pod Kosířem anschlossen, war eine der anderen Zierden dieses malerischen Nachmittags.

Sonntag

Die einheimischen Aktionen regten uns dazu an, den nächsten Tag einer Auslandsreise zu widmen und das bekannte Oldtimer-Treffen und die Börse im österreichischen Städtchen Tulln zu besuchen. Mit übersichtlich markierten Wegen, genug Parkplätzen, Kassen und Eingangspforten war es klar, dass ein gelungener Sonntag zu erwarten ist. Die Organisatoren hatten zu unser aller Freude das ganze Messegelände gemietet. Die Hallen wurden zu den Präsentationen der einzelnen Clubs bestimmt. Den Besuchern wurde da eine breite Vielfalt der Marken, manchmal wirklich außergewöhnlichen, vorgestellt. Draußen zwischen den Hallen waren Verkaufsstellen für Ersatzteile, Zubehör und Leistungen vorbereitet. Der große Parkplatz innerhalb des Areals füllte sich mit einer Fahrzeugparade, wobei die Autos durchlaufend gewechselt wurden. Es gab immer was zu bewundern und zu dokumentieren. Die Besucher waren auf keinen Fall in Eile. Sie spazierten, unterhielten sich, setzten sich zum Tee und dann gingen wieder weiter. Fasziniert von der behaglichen Atmosphäre fangen wir an, zu planen, in welcher der Hallen es das nächste Jahr der nesselsburger Marke wohl passen würde...

Besten Dank allen Organisatoren für die tollen Aktionen und schon jetzt freuen wir uns auf ihre Fortsetzung im nächsten Jahr!




Report: Motortechna, 14. 4. 2012, Brno

Wir haben den Frühlingsmarkt Motortechna mit Oldtimern besucht. Der Markt wird schon traditionell im Areal der Brünner Messe veranstaltet. Im Einklang mit unserem Vornehmen haben wir Inspiration für die kommende Saison gesucht und die Zeit im regen Gespräch mit den Anbietern und Einkäufern über die Ereignisse auf der Oldtimer-Bühne, die vorbereiteten Veranstaltungen und natürlich auch über die Marke Tatra verbracht. Dieses Jahr möchten wir an einige der Begegnungen anknüpfen und darüber in unseren Reportagen informieren. Besten Dank den Organisatoren für wieder eine gelungene Aktion, wir freuen uns schon auf ihre Fortsetzung im Herbst!



Tatra 815 8x8: Spezialbergungsfahrzeug der Gesellschaft Moravskoslezská, s.r.o.

Die 90er Jahre boten für die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen viele Gelegenheiten und so blieb auch der Güterkraftverkehr dabei nicht zurück. Als eine unmittelbare Reaktion auf die Bedürfnisse der Transportunternehmer entstand daher eine Reihe von Gesellschaften, die sich dem Assistenz- und Abschleppdienst widmeten. Das forderte eine entsprechende technische Ausstattung der Fahrzeuge.

Auf den Mangel von geeigneten Fahrzeugen am Markt reagierte unter den ersten auch die autorisierte Vertretung und der Service für LKWs der Marke Tatra, die Gesellschaft CB Korostenski s.r.o. aus České Budějovice, in deren Werkstätten allmählich zwei Spezialbergungsfahrzeuge Tatra 815 in der Konfiguration 8x8 entstanden. Auf den ersten Blick unterschieden sie sich nur durch ihre Farbe voneinander, das erste Exemplar war gelb, das zweite orange. Doch eine aufmerksame Betrachtung verriet bei dem orangen Exemplar einen leicht unterschiedlichen Aufbau und die Verwendung eines moderneren Hydraulik-Komplettsetes. Es ist heute möglich, das Fahrzeug – allerdings schon in einer hellgelben Farbe – in irgendwo in Böhmen zu entdecken.

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Das Schicksal des ersten hergestellten Stückes ist mit der südmährischen Metropole Brno verbunden, wo es im Jahr 2004 die Gesellschaft Moravskoslezská s.r.o. abgekauft hat, die einen Straßen- und Abschleppdienst wie auch einen Autoservice und eine Autovermietung betreibt. Das Fahrzeug wurde aus einer dreiachsigen Militärzugmaschine aus dem Jahr 1987 umgebaut. Dabei hat sich die natürliche Variabilität des konstruktiven Aufbaus mit dem Zentralrohrramen und mit den Pendelachsen als sehr vorteilhaft dargestellt. Gerade dies führte zur problemlosen Verlängerung des Radstandes zwischen der zweiten und der dritten Achse wie auch zum einfachen Anschluss der vierten angetriebenen Achse. Das synchronisierte Seriengetriebe mit zehn Vorwärtsgängen und zwei Rückwärtsgängen wurde ohne Veränderungen übernommen. Es wurde nur mit einem im Stillstand zu schaltenden Zweigang-Verteilergetriebe und mit einer schnelleren konstanten Übersetzung des hinteren Differentialgetriebes ergänzt. Alle Räder werden von einem luftgekühlten Zwölfzylinder‑Motor mit 19 000 ccm Hubraum und zwei Turboladern angetrieben, der über Maximalleistung von 265 kW (355 PS) und ein Drehmoment von 1 400 Nm verfügt.

Der Aufbau der Gesellschaft ČKD a.s. hat den Wagen endgültig in ein Spezialbergungsfahrzeug verwandelt. Nach inoffiziellen Informationen wurde der Aufbau ursprünglich für besondere militärische Modelle bestimmt. In der Ausstattung ist ein Hydraulikkran mit einer Kranwinde mit Zugkraft von 15 Tonnen, eine Abschleppbrille und zwei Nebenwinden mit einer Zugkraft von 20 Tonnen. In Bezug auf den Zweck des Wagens wurde unter die vordere Stoßstange ein Gewicht von ungefähr 3 Tonnen gehängt, das eine ausreichende Belastung der gelenkten Achsen sicherstellt. Das Leergewicht des Wagens bewegt sich daher an der Grenze zu 25 Tonnen. Dem entspricht auch der Kraftverbrauch, dessen Mittelwert bei einer Fahrt mit Zuladung und ohne sie durchschnittlich bei 55 Liter Diesel liegt.

Im Lauf der Jahre wurde das Automobil fortlaufend modernisiert. Die verlängerte, bzw. verdoppelte Fahrerkabine wurde mit der Motorhaube Terrn° 1 neu verschalt und mit einer Abschirmblende ausgestattet. Ebenfalls die Licht- und Signalausrüstung wurden abgeändert. Im Gegensatz zu der ursprünglichen Militärzugmaschine verfügt die Stoßstange über vier Scheinwerfer: ein Paar von innen liegenden Scheinwerfern für Fern- und Abblendlicht, sowie zwei äußere Scheinwerfer für Aufblendlicht, die mit Leuchtdiodenmodulen in der Motorverschalung, mit modernisierten orangen Rundumleuchten sowie mit leistungsfähigen Nebelscheinwerfern unter dem Stirnfenster ergänzt wurden. Praktisch ist die Lagerung der Abschleppstange, die ihren Platz unter der vorderen Stoßstange gefunden hat. Der Aufbau wurde ebenfalls abgeändert; zum Beispiel die hinteren Scheinwerfer sind größer. Die ursprüngliche Abschleppbrille wurde durch die neuere Ausbildung des italienischen Herstellers Omars ersetzt.

Das Fahrzeug wird bis heute in ganz Europa eingesetzt. Trotz seines Alters erfreut sich es hier eines hervorragenden Rufes, vor allem wegen seinen Bergungsfähigkeiten im unbefestigten Terrain oder in den Bergen, wo die Konkurrenz wegen der geringeren Geländegängigkeit und der geringeren Anzahl angetriebener Achsen versagt. Nach Aussage des Betreibers genießt das Auto das Vertrauen der Sicherheits- und Rettungsteams, was zu einer gefälligeren Zusammenarbeit und vor allem zum schnelleren Auflösen der Verkehrssituationen führt. Für Unkundige ist das Fahrzeug auf der Straße eine beeindruckende Erscheinung, nicht nur wegen seiner Größe, sondern beispielweise auch wegen der starken Abrollgeräusche der Reifen und wegen der hohen Geschwindigkeit, die infolge der abgeänderten Übersetzung des hinteren Differentialgetriebes bis zu 130 Kilometer pro Stunde betragen kann. Am Ort des Verkehrsunfalls verwundert der Wagen durch seine Manövrierfähigkeiten; ohne ein Fahrzeug im Schlepp kann er sich mit nur drei Fahrmanövern wenden. Die Fahrerkabine bietet der Besatzung genug Raum und auf den Vordersitzen ebenfalls einen spürbaren Fahrkomfort, der sich durch den Gebrauch der Sitze aus dem Pkw Tatra 613 ergibt.

In Bezug auf die Innenausstattung, die physische Inanspruchnahme des Fahrers und die Bedienung der technischen Anlagen kann man das Fahrzeug mit seinen moderneren Nachfolgern nicht mehr vergleichen. Es übertrifft sie jedoch stets mit den besonderen Fahreigenschaften auf unbefestigten Wegen, mit der hohen Zuverlässigkeit und mit der gänzlichen mechanischen Robustheit. Mit Recht stellt es daher einen unersetzlichen Teil des Wagenparks der Gesellschaft und eine sichere Stütze für alle Autofahrer in Not dar und gemeinsam mit dem Fahrzeugkran Tatra 815 6x6 ist immer bereit, den Bedürftigen zu helfen.

Wir danken dem Geschäftsführer der Partnergesellschaft Moravskoslezská s.r.o., Herrn Aleš Kalík für das freundliche Verhalten, für die Öffnung des Firmenarchivs und dafür, dass er uns die Wagen für die fotografischen Zwecke geliehen hat. Zugleich danken wir unserem Kollegen, Herrn René Procházka für die wertvollen technischen Angaben, ohne die dieser Artikel nicht hätte entstehen können.

25. 3. 2012, Josef Kasperkevič




Vorstellung: TATRA PHOENIX, 1. 11. 2011, Kopřivnice

Anfang Oktober erhielt unsere Vereinigung eine Einladung für die offizielle Vorstellung der neuen Reihe schwerer Lastwagen TATRA PHOENIX, die die Marketing-Abteilung der TATRA AG in Zusammenarbeit mit TATRA-Vertragshändlern für bestehende wie auch für potenzielle Kunden vorbereitete.

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Ankunft, Zusammentreffen

Die Vorstellung fand an vier Terminen ab Mitte Oktober bis Anfang November auf dem TATRA-Polygon statt. Wir wählten den letzten Termin im November aus, um die mit Spannung erwartete Neuheit kennenzulernen. Das vorausgesagte kältere Wetter versprach vor allem im unbefestigten Teil des Areals, das zu den größten seiner Art in Mittel- und Osteuropa gehört, ein außergewöhnliches Erlebnis. Vertreter der TATRA AG empfingen hier am ersten Novembertag rund 70 Gäste aus der ganzen Tschechischen wie auch der Slowakischen Republik. Die Neugier der Besucher verstärkte sicher auch das anfangs nebelige Wetter, da es schwierig war, von einem Exponat bis zu einem anderen sehen zu können. Doch gerade dies gab dem Zusammentreffen mit dem Modell TATRA PHOENIX etwas besonderes, nachdem die Sonne kurz vor der Einleitungspräsentation auf die zentrale Fläche schien. Sechs majestätischen Silhouetten vor dem goldenen Hintergrund ließen die Fotografen unter den Teilnehmern sofort ihre fotografische Ausrüstung hervorholen, die dann bis in die Nachmittagsstunden immer in Bereitschaft blieb.

Eröffnung, Einleitung

Die Vorführung eröffneten Vertreter der Marketing-Abteilung. Anwesende Gäste hatten im Rahmen der Präsentation die Möglichkeit, sich mit der angewandten Technik, mit den grundlegenden Betriebsdaten, mit Parametervergleichen, mit der neuen Kundendienstpolitik sowie mit der Produktionshistorie der Gütertransportmittel vertraut zu machen. Im ersten Teil der Präsentation wurde die Aufgabe des neuen Modells vorgestellt. Hiermit eröffnet die TATRA AG nämlich nicht nur ein neues Kapitel ihrer Existenz, sondern betritt auch entschlossen neue Märkte, auf denen sie bereit ist, auch die größten Anspruche völlig zu befriedigen. Ein Partner auf dem Weg zum Erreichen dieses Zieles ist seit diesem August die niederländische Gesellschaft DAF. Die Zusammenarbeit beinhaltet die Lieferung von Komponenten sowie die gemeinsame Nutzung des weltweiten Vertriebsnetzes. Im zweiten Teil wurde dann die erfolgreiche Produktionstradition von Gütertransportmitteln nahegebracht. Es wurde an einige berühmte Wagen erinnert, zum Beispiel an das Modell 24, 111, 148, 813 oder 815.

Technische Daten

Der dritte Teil der Präsentation informierte über grundlegende technische Angaben. Eine Hauptvoraussetzung für den Erfolg ist die einzigartige Konzeption des Fahrgestells mit einem Zentralrohrrahmen und Pendelachsen. Dadurch sind hervorragenden Fahreigenschaften gewährleistet, die wie auch die Beständigkeit, Zuverlässigkeit und Bequemlichkeit, für die Marke bezeichnende Charakteristiken sind. Im Laufe der Entwicklung des Fahrgestells erhielt daher die Vorderachse wie auch alle Hinterachsen eine Luftfederung. Durch den besseren Ausgleich von Geländeunebenheiten erhöht sich der Fahrkomfort deutlich. Zugleich stieg die Gesamttragkraft der Achsen, vor allem dank der verbesserten Vorderachsfederung (Tragkraft 8 und 9 Tonnen) und der kombinierten Hinterachsfederung (11,5 Tonnen im Falle der sog. leichten Bauart; 13, 15 und 16 Tonnen im Falle der sog. schweren Bauart). Die gewählte Fahrzeugkonzeption ist vorteilhaft für die Verwindungssteifigkeit und die Nutzlast. Weil für die unterschiedlichen Aufbauten kein Zwischenrahmen verwendet wird, reduziert sich die Anzahl der erforderlichen Verbindungsstellen. Das erhöht nicht nur die Verwindungssteifigkeit, sondern führt auch zu einem geringeren Leergewicht. Das Fahrgestell wird in vier verschiedenen Ausführungen angeboten: 4x4 (Maximalgewicht 20 Tonnen), 6x6 (Maximalgewicht 40 Tonnen, mit Achsgetrieben), 8x8 und 8x6 (in beiden Fällen Maximalgewicht 50 Tonnen, mit Achsgetrieben). Eine wesentliche Veränderung ist ebenfalls der Einbau des wassergekühlten, von DAF gelieferten Motors Paccar MX, der zum ersten Mal mit dem von der Gesellschaft ZF gelieferten Getriebe kombiniert wird. Diese Lösung reduziert die Anzahl der kardanischen Aufhängungen des Antriebsstrangs auf eine einzige, die zu einem neuen Verteilergetriebe führt. Der Motor kann in 4 verschiedenen Leistungsstärken gewählt werden: 265 kW (Drehmoment 1775 Nm), 300 kW (Drehmoment 2000 Nm), 340 kW (Drehmoment 2300 Nm) und 375 kW (Drehmoment 2500 Nm), wobei die stärkste Variante nur für Wagen mit einem Achsgetriebe angeboten wird. Das 16-Gang-Getriebe wird in drei verschiedenen Ausführungen samt einer Automatikversion zur Verfügung stehen. Jede Ausführung kann auf Wunsch mit einem Intarder geliefert werden. Alle Getriebeausführungen arbeiten mit einer Einscheibenkupplung von Sachs mit einem Durchmesser von 430 mm. Das Verteilergetriebe wird in zwei Ausführungen zur Verfügung stehen, und zwar als Eingang-Getriebe (Übersetzungsverhältnisse sind 1,46, 1,21 und 1,12) und als Zweigang-Getriebe (Übersetzungsverhältnisse sind 0,945 und 1,435). Hilfsantriebe arbeiten mit dem maximalen Drehmoment 800 Nm (Motor), 1000 Nm (Getriebe), 2000 Nm (Verteilergetriebe) und 5000 Nm (Verteilergetriebe). Äußerlich ist die markanteste Veränderung im Vergleich zum Vorgänger eine neue Fahrerkabine, die anfangs in einer kurzen und einer verlängerten Ausführung zur Verfügung steht und ebenfalls von der Gesellschaft DAF geliefert wird. Diese Varianten werden später um eine lange, von der TATRA AG vorbereitete Ausführung ergänzt. Das Äußere des Wagens ist von einer dezent abgeänderten Frontpartie mit einem neuen Markenlogo geprägt. Die Geländeambitionen spiegeln die Vorderkotflügelansätze wider, die mit Rücksicht auf eine größere Bodenfreiheit (500 mm) und einen größeren Bewegungsraum in den Radkästen, ergänzt wurden. Der Überhangwinkel von 31 ° gehört zu den besten auf dem Markt. Das Interieur entspricht modernen Standards für Lastwagen. Zu den Vorzügen gehört ein reiches Innenraumangebot, gelungene Ergonomie, komfortable Ausstattung und solide Verarbeitung.

Betriebsdaten

Der vierte Teil der Präsentation informierte über interessante Betriebsdaten, die durch einen Vergleich mit Konkurrenz veranschaulicht wurden. Der erste Aspekt im Vergleich waren vertikale Schwingungen bei der Belastung von 26 Tonnen. Vor allem die Fahrt auf dem sogenannten Belgischen Pflaster demonstrierte, dass die Konzeption des Fahrgestells während der Fahrt bei Unebenheiten einen wesentlichen Vorzug bedeutet. Während der Fahrt auf Asphalt und in anderen, leichter passierbaren Geländen wurde auch bewiesen, dass die Geländefähigkeiten des Wagens in dem normalen Straßenverkehr keine Behinderung darstellen. Das Fahrzeug erreicht hier problemlos eine vergleichbare oder sogar höhere Betriebsgeschwindigkeit. Ein weiterer Aspekt des Vergleichs war das Leergewicht. In dieser Hinsicht gehört das Modell TATRA PHOENIX in den Konfigurationen 6x6 (9800 kg) und 8x8 (11500 kg) mit einer beträchtlichen Reserve zu den leichtesten Wagen auf dem Markt. Trotzdem verfügt zum Beispiel die Konfiguration 6x6 über so eine Belastbarkeit, die ihre Konkurrenz um bis zu 1200 kg übertrifft. Zuletzt wurde der Kraftverbrauch verglichen. Wegen des geringen Leergewichts ist es wohl keine Überraschung, dass die Neuheit aus Kopřivnice im Vergleich zu den Konkurrenten deutlich sparsamer ist, und zwar um bis zu 8 %.

Garantie, Service

Der letzte Teil der Präsentation wurde der neuen Kundendienstpolitik gewidmet. Auf das komplette Fahrzeug wird eine zwölfmonatige Garantie gewährleistet, auf den Antriebsstrang eine Garantie von 36 Monaten/300 000 km/6000 Motorstunden, je nachdem, was zuerst eintritt. Das bedeutet die längste Standardgarantie in dieser Klasse und bestätigt das Vertrauen, das die Konstruktionsabteilung in ihre Arbeit setzt.

Fahrt, Mitfahren

Die Begeisterung der Gäste bestätigte die Geschwindigkeit, mit der sie nach der Präsentation zu den Testwagen eilten, um sich von deren Qualitäten persönlich zu überzeugen. Es waren insgesamt sechs TATRA PHOENIX vorbereitet, und zwar in den Ausführungen 4x4, 6x6 (zwei Fahrzeuge), 8x6 und 8x8 (zwei Fahrzeuge). Der überraschte Gesichtsausdruck der ersten Besatzungen versprach ein einzigartiges Erlebnis, was sich folgend auch bei der Fahrt im Modell mit der 8x8 Konfiguration bestätigte. Das kältere Wetter ermöglichte es, dass der Wagen vor allem im bewaldeten Teil der Strecke seine Geländefähigkeiten unter Beweis stellen konnte. Dank der elektronischen Fahrhilfen wurde die Fahrt trotz der vorhandenen Laubschicht außerordentlich leicht, und zwar sowohl beim Anstieg als auch im Gefälle, obwohl wir mitten auf dem Abhangs absichtlich anhielten. Den unbefestigten Weg mit tiefen Schlaglöchern bewältigten wir mit einer überraschend hohen Geschwindigkeit. Die unerschütterliche Stabilität, die durch den niedrigen Schwerpunkt der bewährten Konzeption gegeben ist, hat uns überzeug. Vor allem die Tatsache, dass wir bei der Fahrt mit Zuladung das Gewicht von ungefähr 16 Tonnen überhaupt nicht gespürt haben, hat uns begeistert. Ein weiteres Kapitel war auch eine starke Steigung von 40 %, die wir auf Wunsch des anwesenden Fernsehteams dreimal hintereinander durchfuhren. Immer stumm und bewundernd über die harmonische und effektive Übertragung der Leistung und des Drehmoments auf alle angetriebenen Räder, selbst bei dieser Steigung. Beeindruckend war auch das halbautomatische Getriebe, welches ermöglichte, sich voll dem Fahrzeughandling zu widmen. Die Möglichkeit zum Besuch des Produktionswerks und des Technischen Museums, wohin die Teilnehmer bequem von einem Microbus gebracht wurden, rundete das Programm ebenso ab, wie die vorbereitete, reichhaltige Morgen- und Mittagserfrischung, die die meisten Teilnehmer zum regen Gespräch nutzten.

Zum Abschluss

Zweifellos gibt es keinen Grund zur Besorgnis. TATRA PHOENIX knüpft an die großen Traditionen des Unternehmens an und bestätigt die führende Position der Marke auf dem Markt für Lastkraftwagen für schweres Gelände. Zugleich stellt er ein sehr überzeugendes Kapitel der Firmengeschichte dar, geprägt durch Verkaufserfolge und zufriedene Kunden auf der ganzen Welt. Der König ist zurück, es lebe der König!

Im Fall eines Interesses an weiteren Informationen können Sie auch folgende Webseite besuchen: www.tatraphoenix.com .
Den 10. 12. 2011, Josef Kasperkevič






Thema: Ursprungszertifikat für Fahrzeuge, Technisches Museum Kopřivnice

Das Automobilwerk in Kopřivnice hat während seiner gesegneten Existenz unzählige Pkws und Lkws hervorgebracht, die mit ihrem Design, ihrer Verarbeitung und Mechanik Freunde des Autofahrens aus aller Welt immer wieder verblüffen. Als eine Reaktion auf dieses Interesse stärkt kontinuierlich die Position des tschechoslowakischen Produzenten auf dem Markt für historische Automobile und der Besitz eines Fahrzeugs ist so außer dem erfüllten Wunsch auch eine Form der einzigartigen Investition. Als ein Leitfaden für die richtige Wahl dient außer den persönlichen Präferenzen vor allem der Wert des Wagens, der von seinem Ursprung und Zustand, der idealerweise dem Zeitpunkt seiner Entstehung entspricht, abhängig ist. Seit einigen Jahren ist es möglich, die Ermittlung dieser Parameter durch Ursprungszertifizierung zu erleichtern, die das Technische Museum Kopřivnice durchführt.

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Ursprungszertifikat

Ein Ursprungszertifikat ist ein Dokument, das die Authentizität eines konkreten Exemplars von einem Pkw, beziehungsweise Lkw proklamiert. Der eigenen Ausstellung des Zertifikats ist eine sorgsame Arbeit im Archiv des Museums, eventuell im Archiv des Produzenten selbst, voranzustellen. In vielen Fällen ist das Ziel des zeitraubenden Prozesses mittels aller Ressourcen zu beglaubigen, in welchem Maße der aktueller Zustand dem Zeitpunkt der Übergabe an den ersten Besitzer entspricht, beziehungsweise von welchen Veränderungen in den folgenden Jahren eine Aufzeichnung in dem Verkaufs- und Servicenetz erstellt wurde. Wenn der Zustand in der geforderten Hinsicht allen Unterlagen entspricht, wird für den Wagen das Zertifikat ausgestellt, das weiterhin als sein unteilbarer Bestandteil betrachtet wird.

Je älter das Fahrzeug, desto qualitativ besser die Ressourcen

Das Technische Museum Kopřivnice ist in seiner Rolle als Verwalter des Kulturerbes der Marke Tatra das einzige Subjekt in der Welt, bei dem man um das Ursprungszertifikat beantragen kann. *) Bei der Bearbeitung eines Antrags lehnt sich das Museum an profunde Kenntnisse und reiche Erfahrungen des Kuratorenkollektivs, das das Archiv fortlaufend verwaltet. Das Archiv wird in den letzten Jahren schrittweise digitalisiert, was die Arbeit mit dem Archivmaterial viel einfacher macht und gleichzeitig ein Risiko seiner Schädigung verringt.
Eine Schlüsselressource für die Ursprungsbeglaubigung von jedem Fahrzeug ist ein Verkaufsbuch. Im Archiv des Museums sind mehrere Dutzend Verkaufsbücher eingelagert, jede mit ungefähr fünfzehnhundert Seiten. In der Regel ist es so, dass eine Zeile immer einen Eintrag von einem Fahrzeug mit grundlegenden Fakten über Fabriknummer des Fahrgestells und des Motors, Karosserietyp, Datum der Bestellung, der Auftragserteilung und der Übergabe an den ersten, eventuell auch an den zweiten Besitzer enthält. Den Karosserietyp und gewöhnlich auch die Karosserienummer kann man zugleich in einem selbstständigen Buch mit Wagenkästen finden und anschließend beglaubigen. Struktur der Einträge ist unterschiedlich, oft ist nur eine Gesamtserie angegeben. Bemerkenswert ist, dass in dem Buch mit Wagenkästen keine Farbe angegeben wird. In solchem Fall sucht man achtsam auf Wunsch des Besitzers ein Muster des ursprünglichen Farbtons, das folglich nach der Nummer im zeitgenössischen Musterbuch auf das aktuelle Musterbuch der Glazurit-Marke übertragen wird. Hinsichtlich der Entwicklung von Druck- und Büroanlagen ist es auch interessant, dass Einträge in den Verkaufsbüchern allgemein je wertvoller sind, umso älter ist das bestimmte Fahrzeug. Als Beispiel können Informationen über Unterzeichnung des Auftrags, Auftragserteilung und Übergabe des Wagens an den Kunden dienen, von denen in den nächsten Jahren nur das Datum der Übergabe geblieben ist. Man kann also sagen, dass handschriftliche Einträge nicht nur historisch wertvoller sind, sondern auch über einen qualitativ besseren Inhalt verfügen.
Eine Voraussetzung für die Ausstellung des Zertifikats ist die Übereinstimmung der Fabriknummer des Fahrgestells, der Fabriknummer des Motors und des Karosserietyps mit dem Eintrag in dem Verkaufsbuch. Für den Prozessbeginn ist die Fabriknummer des Fahrgestells, eventuell des Motors von wesentlicher Bedeutung. Nach der Karosserietyp oder -nummer werden Fahrzeuge nicht gesucht, weil es nicht möglich ist, die Verbindung zwischen einer Karosserie und einer konkreten Kombination von Fahrgestell- und Motornummer nachzuweisen. Allgemein gilt, dass wenn die Nummern des Fahrgestells und des Motors zur Verfügung gleichzeitig sind, verläuft die Ursprungszertifizierung schneller. Wenn nicht, wird die Ermittlung des Fahrzeugs nach der Nummer des Fahrgestells für einfacher gehalten; die Nummern der Fahrgestelle werden nämlich im Gegensatz zu den Nummern der Motore in Verkaufsbüchern numerisch nacheinander geordnet. Wenn die Nummer des Fahrgestells und die Nummer des Motors gemäß dem Eintrag im Verkaufsbuch übereinstimmen, ist es ferner notwendig, den angegebenen Karosserietyp zu beglaubigen. Wenn die Karosserie über eine Nummer verfügt, ist die Beglaubigung gleich möglich, und zwar in dem Buch mit Wagenkästen. Wenn die Karosserie über keine Nummer verfügt, muss man in dem Buch mit Wagenkästen beglaubigen, ob die bestehende Karosserie einer Serie aus demjenigen Modelljahr entspricht, in dem das Fahrzeug an den ersten Besitzer übergeben wurde. Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass wenn in der Vergangenheit nur die Karosserie entsprechend ersetzt wurde, verliert das Fahrzeug den Anspruch an das Zertifikat nicht.
Für den Fall, dass der aktuelle Zustand dem Gesagten nicht entspricht, verliert das Fahrzeug den Anspruch an das Zertifikat. Bei Vorliegen eines Interesses ist dennoch eine Kontrolle weiteren Unterlagen möglich, vor allem der Einträge über die durchgeführten Wartungen und Reparaturen. Wenn also zum Beispiel ein Motorumbau, der die Ausstellung des Ursprungszertifikats verhindert, in dem entsprechenden Eintrag und in der Zulassungsbescheinigung ordnungsgemäß angegeben ist, kann man für das Fahrzeug eine Bescheinigung von dem erhaltenen Zustand ausstellen, die als ein Beleg der dokumentierten Vergangenheit dient.

Dienstleistung, die hilft und erfreut

Zertifizierung ist eine kostenpflichtige Leistung, deren Endpreis individuelle Anforderungen der Ermittlung aller Tatsachen, die zum Ursprung des Fahrzeugs führen, voll widerspiegelt. Im Hinblick auf den immer steigenden Nachdruck, den Interessenten zusammen mit bestehenden Besitzern auf den ursprünglichen Zustand und auf die dokumentierte Vergangenheit eines historischen Fahrzeugs legen, kann man sie aber für eine vernünftige Investition halten, die bei einem Kauf helfen und den Besitz eines Tatra-Wagens versüßen kann.

*) Ausgenommen ist die zweite Hälfte der Produktion des Modells Tatra 600 Tatraplan, die seit dem Sommer 1950 bis Dezember 1951 im Unternehmen Škoda Mladá Boleslav entstanden ist. Angaben zu diesen Fahrzeugen sind nur im Archiv des Fabrikmuseums der Gesellschaft Škoda Auto zu gewinnen.

Im Fall eines Interesses an weiteren Informationen können Sie auch folgende Webseite besuchen: www.tatramuseum.cz .
Den 10. 10. 2011, Josef Kasperkevič




Report: Tatra Phoenix, Internationale Maschinenbaumesse, 4.10.2011, Brno

Die TATRA AG hat im Rahmen der Maschinenbaumesse der breiten Öffentlichkeit eine neue Modellreihe Phoenix vorgestellt. Für die Präsentation in offenen Bereichen der Brünner Messe wurde eine Ausführung mit Kippaufbau und 8x8 Antrieb vorbereitet, die sich eines lebhaften Interesses der Besucher erfreut hat. Wir glauben fest daran, dass es den Erfolg dieser Neuheit aus Kopřivnice vorzeichnet!



Unser Erlebnis: Museum sozialistischer Fahrzeuge, 17. 9. 2011, Kozovazy

Mitte September nahm unsere Vereinigung eine Einladung in das kürzlich eröffnete Automuseum in der malerischen mittelböhmischen Gemeinde Kozovazy an. Das Museum befindet sich etwa 30 km nordöstlich von der tschechischen Hauptstadt und bietet den Besuchern eine komplexe Präsentation der Fahrzeuge aus der Ära des sogenannten Realsozialismus. Die überwiegende Mehrheit der ausgestellten Fahrzeuge stammt aus der persönlichen Sammlung des Herrn Ladislav Hrubý, der zugleich unser Begleiter war. Den Kern der Exposition bildet die Marke Škoda, die vor allem durch Reihen mit dem Hinterachsantrieb vertreten ist. Eine Erwähnung wert ist zum Beispiel das elegante Coupé Š 1000 MBX und der Viertürer Š 120, dessen Besitzer in der Vergangenheit der Präsident Václav Klaus war. An den tschechoslowakischen Straßenverkehr gemahnen ferner die Automarken Wolga, Lada, Moskwitsch, Dacia, Zastava, Oltcit, Fiat und Trabant. Trotz deren Zauber wurden unsere luftgekühlten Herzen von der Marke Tatra angezogen.

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Das nordmährische Automobilwerk ist hier durch das Modell 603-2 vertreten. Das komplett renovierte Exemplar aus der ersten Hälfte der 70er Jahre wurde von einem Privatmann geliehen. Die letzte aerodynamische Limousine aus Kopřivnice ist ebenso wie die anderen Exponate voll fahrbar: wir hatten eine einzigartige Möglichkeit, sich davon überzeugen zu können. In Bezug auf den Plan, mit den ausgestellten Automobile Spazierfahrten in der Zukunft zu unternehmen, erhielten wir nämlich ein Angebot zu einer kurzen Fahrt, um sich eine bessere Vorstellung vom Leben derzeitigen politischen Garnitur zu machen. Wir nahmen ohne zu zögern an. Klang des Achtzylinders in dem offenen Gelände, außerordentliche Bequemlichkeit auf den zerbrochenen Wegen und ungezwungene Geschwindigkeit in jedem Gang. Verwunderte Gesichter, gestreckte Hände und Lächeln der Fußgänger. Das alles bestätigte die zeitlose Arbeit der Konstruktionsabteilung und vor allem den Erfolg, den dieses Fahrzeug ebenso leicht wie seine Höchstgeschwindigkeit an den Märkten weltweit erreichen konnte. Unsere Fahrt wurde in der berüchtigten Restauration des Hotels Bouček in der Gemeinde Mochov beendet, die außer dem hochwertigen gastronomischen Erlebnis eine kleine Überraschung für Freunde des Autofahrens bietet. Das Interieur ist mit handgefertigten Automodellen ausgeschmückt; darunter entdeckten wir zwei Lkws Tatra.

Wir danken unserem Gastgeber für die Einladung, die um das wunderschöne Erlebnis ergänzt war. Wir wünschen seiner Sammlung viele zufriedene Besucher und drücken seinen Plänen zur Erweiterung der Exposition die Daumen!

Weitere Informationen finden Sie auf der folgenden Webseite: http://www.pension-lony.cz/prvni-ceske-muzeum-socialistickych-vozu . Nähere Informationen zu den ausgestellten Fahrzeuge gibt Ihnen gern Herr Ladislav Hrubý, und zwar unter der Telefonnummer +420 732 112 612, beziehungsweise auf der E-Mail Adresse ladamichelin@seznam.cz .




Wir besuchten: Veteran Arena, 2. 7 .2011, Olmütz

Am ersten Samstag im Juli besuchte unser Verein das Museum historischer Automobile in Olmütz (Olomouc). Auf die Reise in die hannakische Metropole hatte uns vor allem der hohe Anteil der Tatra-Automobile gelockt. Das seit Mitte Mai des vorigen Jahres eröffnete Museum nutzt moderne Räume aus, die den Besuchern zahlreiche in- und ausländische Marken vorstellen. Kern der Sammlung bildet die ganzheitliche Kollektion Nesselsdorfer Automobile, die die Pkws und leichten Nutzwagen dokumentiert. Der älteste von diesen Wagen ist das Modell 12, der jüngste ist der letzte Pkw aus der Reihe 700. Die überwiegende Mehrheit der Fahrzeuge ist im perfekten Zustand, einen vernachlässigbaren Teil erwartet eine Renovation. Außerdem sind einige Exemplare zum Verkauf bestimmt. Der Besuch des Museums erfüllte jedenfalls unsere Erwartungen und sorgte für einen angenehm verbrachten Nachmittag. Wir nehmen seine Konzeption als sehr gelungen wahr, und zwar aus der historischen wie auch aus der ökonomischen Sicht. Es tat uns aber leid, dass der Andenkeartikel sich vorerst nur auf Fotografien oder auf ein paar Abzeichen und Bildmagnete beschränkt. Wir nehmen ebenfalls an, dass die Möglichkeit des Fotografierens in den Räumen des Museums um so mehr erfreuen würde, wenn sie schon in dem Grundeintrittspreis inbegriffen wäre. Jedenfalls freuen wir uns schon auf eine andere Möglichkeit, diesen interessanten Ort wieder besuchen zu können und wünschen dessen Betreiber viele Erfolge für die nächsten Jahre!

Weitere Informationen können Sie auf der folgenden Seite finden: http://www.veteranarena.cz .